Rein in den Matsch

… oder lieber nicht? Das fragte ich mich, als ich bei einem meiner Spaziergänge nicht die gewohnten Bedingungen vorfand. Der romantische Wanderweg an der Erpe hatte sich in eine matschige Strecke verwandelt. Es wirkte alles andere als einladend. Bei jedem meiner vorsichtigen Schritte schmatzte es unter meinen Sohlen. Der Boden schien mich festhalten zu wollen und bewegte sich unter meinen Füßen. Mein Tritt wurde unsicher. Die tief hängenden, grauen Wolken trugen kaum zu einer besseren Stimmung bei. Zu allem Übel ließen mich Kälte und Feuchtigkeit frösteln.

Nur meine Gedanken ließen sich von alledem nicht aufhalten und wanderten: Ist es nicht genau so auch im Beruf? Wir finden nicht immer die Bedingungen vor, die wir gestern noch hatten. Oft arbeiten wir sogar über lange Zeit unter Bedingungen, die alles andere als ideal sind. Das kann irritierend, ärgerlich oder furchteinflößend sein und sehr viel Kraft kosten. Diese eigene Irritation, diesen Ärger oder unsere Furcht und Kraftlosigkeit dürfen wir erstmal sehr einfühlsam zur Kenntnis nehmen. Und im nächsten Schritt können wir auf das schauen, was uns auch in unter diesen Bedingungen zur Verfügung steht. Ist es eine helfende Hand? Ist es ein kleiner Schleichweg? Ist es die bewusste Verlangsamung? Oder ist es ein Paar wasserfester, bequemer Schuhe, das uns in den Matsch hinein und dann wieder hinausführt?